«Die Stiftung GRS füllt eine wichtig Lücke in der Forschungslandschaft. Der Einfluss von Religiosität und Spiritualität auf Krankheits- und Heilungsprozesse wird bisher in der Schweiz wenig untersucht.»
Die Stiftung GRS, ursprünglich Stiftung SRP, wurde 1991 gegründet, um das Zusammenwirken von Religion, Psychologie und Medizin wissenschaftlich zu untersuchen. Die Arbeitsgruppe „Medizin und Glaube“ entstand. Diese korrespondierte mit Lehrstuhlinhabern der Psychiatrie wie Prof. Hole, Prof. Pöldinger und Prof. Fisch. Zentrales Thema war die Religionspsychopathologie, also die Frage, ob der Glaube psychisch krank macht, eine damals weit verbreitete Überzeugung in der universitären Psychiatrie.
Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA bei Prof. Harold Koenig (Duke University) gründete Dr. med. René Hefti 2005 mit einem kleinen Team das Forschungsinstitut für Spiritualität und Gesundheit (FISG). Das Forschungsintitut wurde in die Stiftung SRP integriert, da diese zu diesem Zeitpunkt kaum mehr aktiv war und sich als "juristisches Gefäss" anbot. Diese führte zu einem Aufleben desStiftungsanliegens. Es wurden regelmässigen Forschungsprojekte, Forschungsworkshops und Tagungen (siehe www.fisg.ch) durchgeführt.
2008 wurde in Bern erstmals ein Europäischer Kongress zum Thema "Religion, Spirituality and Health" durchgeführt (www.ecrsh.eu). Der internationale Erfolg des Kogresses und das Bedürfnis nach einer solchen Plattform führte zur Fortsetzug des Kongresse alle 2 Jahre. Es entstand eine "European Board" mit Vertretern aus Deutschland, Holland, Belgien, England, Dänmark, Schweden, Portugal und Malta. Die Kongresse wanderten in der Folge quer durch Europa. Das Forschungsinstitut blieb über die Jahre immer der Hauptveranstalter.
Diese Aktivitäten und die daraus wachsende Expertise machten das Forschungsinstitut und die Stiftung SRP zu einem Ansprechpartner für Fachverbände, akademische Institutionen und die Medien. Im Jahr 2012 gestaltete das Forschungsinstitut eine "Puls Sendung" in Schweizer Fernsehen. Medizin- und Psychologiestudierende konnten Masterarbeiten und Promotionen machen. Ebenfalls ab 2012 wurde den Berner Medizinstudierenden ein Wahlpraktikum zu "Medizin und Spiritualität" angeboten, das ein anhaltendes Interesse stiess.
Um die Wahrnehmung der Stiftung in der breiteren Öffentlichkeit zu fördern, wurde der Stiftung im Hinblick auf das 30-Jahre-Jubiläum 2021 ein neuer Name und ein neuer Auftritt gegeben. Die Stiftung für Gesundheit, Religiosität und Spiritualität (GRS) fördert interdisziplinäre Forschung auf dem Gebiet von Gesundheit, Religiosität und Spiritualität sowie die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Fachpersonen im Gesundheitswesen. Die Stiftung konnte damit ihre Rolle in der Spiritual Care Landschaft der Schweiz etablieren.